Die beiden Beiträge in der aktuellen Ausgabe des Bündner Monatsblattes widmen sich Formen der bildlichen Überlieferung im 19. Jahrhundert. Der erste Beitrag stellt neu entdeckte Graffitis in der Casa Gubert in Soglio vor, und der zweite Beitrag präsentiert das eindrückliche fotografische Werk eines der ersten Fotografen von Chur.
Die vor zwei Jahren überraschend entdeckten Graffitis in der Casa Gubert in Soglio sind ein bedeutsames Zeugnis der historischen Schrift- und Zeichenkultur im Kanton und ermöglichen einen faszinierenden Blick auf das Bündner Dorf um 1800 und einige seiner Bewohner. Die Archäologin Yolanda Alther hat die Zeichnungen und Schriftzeichen sorgfältig untersucht und ordnet sie anhand von vielen Beispielen in den historischen Kontext ein.
Katarzyna Mathis, stellvertretende Churer Stadtarchivarin, beschreibt das Leben und Wirken des Kunstmalers, Fotografen und Cafetiers Israel Darms (1808–1887). Dieser war der Sohn eines erfolgreichen Kaffeehausbetreibers und damit zum künftigen Patron auserkoren. Zwischen Triest und Chur pendelnd, versuchte er, seiner künstlerischen Neigung Raum zu geben, zuerst dem Malen, später den neu entwickelten fotografischen Verfahren. Wie es ihm gelang, seine grosse Leidenschaft tatsächlich zu leben und ein beeindruckendes fotografisches Œuvre zu schaffen, wird im Beitrag nachvollzogen. Viele interessante Aufnahmen (darunter eine der frühesten Foto-Ansichten der Stadt Chur) begleiten den Text.
Abgerundet wird das Bündner Monatsblatt 2/2022 mit vier Rezensionen. Leza Dosch stellt das Werk von Roland Flückiger-Seiler über das Kurhaus Bergün vor, Adolf Collenberg widmet sich den neu edierten Rechtsquellen der Gerichtsgemeinden am Hinterrhein, Gion Rudolf Caprez rezensiert das Buch von Luzi C. Schutz über das Verkehrsprojekt der «Ostalpenbahn», und Beat Stutzer bespricht die von Caroline Kesser neu herausgegebenen Tagebücher von Augusto Giacometti.
Forschungsprojekte
Sprachräume
2019–2022
Bearb.: Dr. Susanne Oberholzer / Dr. Oscar Eckhardt / MA Noemi Adam Graf / MA Dominique Caglia
Bildungschancen durch Mehrsprachigkeit an romanischsprachigen Volksschulen
Gesellschaftlicher Wandel vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
2024
Bearb.: Dr. Cordula Seger / lic. phil. Flurina Graf
Zusammenarbeit: Prof. Dr. Bernhard Tschofen (Universität Zürich) und Prof. Stefan Forster (ZHAW)
CONVIVENZA – Wissenschaft in der Region Partizipative Zugänge zu neuen Formen des Zusammenlebens im Berggebiet
Transnationalität, Netzwerke und Wissenstransfer
2013–2018, 2021–2022
Bearb.: PD Dr. Jan-Andrea Bernhard / Dr. Silvio Margadant
Zusammenarbeit: Kantonsbibliothek Graubünden
Das Buch in Graubünden. Herkunft, Gebrauch, Funktion, Sammlung und Wirkung von Büchern, Buchsammlungen und Bibliotheken in den Drei Bünden
Der Panixerpass – Geschichte einer Verbindung,
2023
Bearb.: lic. phil. Susanne Peter-Kubli
Der Panixerpass – Geschichte einer Verbindung
Wirtschaftsgeschichte
2018–2022
Bearb.: Dr. phil. Mirella Carbone / Mag. phil Joachim Jung
Der Schmuggel an den Grenzen zwischen Engadin/Bergell und der Provinz Sondrio
Sprachräume
2021–2024
Bearb.: lic. phil. Flurina Graf / Dr. phil. Claudia Cathomas
Zusammenarbeit: Institut für Mehrsprachigkeit der Universität Freiburg und Pädagogische Hochschule Freiburg (IFM)
Die «Diaspora Rumantscha» in der Deutschschweiz: eine Situations- und Bedarfsanalyse
Gesellschaftlicher Wandel vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
2021–2023
Bearb.: Dr. phil. Adolf Collenberg
Die Bündner Parteien auf der Suche nach Identität und Macht 1880–1939
Kulturerbe Graubünden
ab 2022
Bearb.: PD Dr. phil. Conradin von Planta
Zusammenarbeit: Historisches Institut der Universität Bern, Archives de l’Ancien Évêché de Bâle (AAEB), Staatsarchiv Graubünden, Bischöfliches Archiv Chur
Die Edition der Rechnungsbücher von Hochstift und Bistum Chur unter dem Episkopat Ortliebs von Brandis (1458-1491)
Kulturerbe Graubünden
2020–2026
Bearb.: Dr. phil. Adrian Collenberg
Zusammenarbeit: Staatsarchiv Graubünden und Rechtsquellenstiftung des Schweizerischen Juristenvereins
Die Rechtsquellen der Drei Bünde. Bundstags- und Beitagsprotokolle 1567–1797
Kulturerbe Graubünden
Seit 2009
Bearb.: Cornelia Meier / Luzius Hassler / Dr. Robert Grossmann / Stephan Thomas
Unternehmensstrategien und Netzwerke der Emser Werke im Kalten Krieg
Transnationalität, Netzwerke und Wissenstransfer
2018–2021
Bearb.: PhD Sara Roncaglia
Vites. Voci e vini transfrontalieri
Wirtschaftsgeschichte
2022–2025
Bearb.: Florian Hitz
Vom alpinen Freistaat zum Tourismuskanton – Graubündens Transformation von ca. 1780 bis ca. 1880
Sprachräume
2018–2021
Bearb.: MA Noemi Adam-Graf
Zusammenarbeit: Prof. em. Dr. Elvira Glaser, Deutsches Seminar, Universität Zürich, Prof. Dr. Stephan Schmid
Wahrgenommene und gelebte Sprachen- und Dialektvielfalt in Graubünden. Der bündnerische Sprachraum aus wahrnehmungsdialektologischer Sicht
Sprachräume
2021-2024
Bearb.: Dr. phil. Oscar Eckhardt / Dr. phil. Vittorio Dell'Aquila
Zusammenarbeit: Schweizerdeutsches Wörterbuch
Wörterbuch für das Churer Rheintal
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