Bündner Monatsblatt 3/2022

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Bündner Monatsblatt 3/2022 

In der Monatsblatt-Ausgabe 3/2022 wird zunächst die Verleihung des Bündner Kulturpreises 2022 dokumentiert. Diesjähriger Hauptpreisträger ist der international bekannte Engadiner Künstler Not Vital. Sein Werk Punt dals asens (Donkey Bridge) ist auf dem Umschlag abgebildet. Die begehbare «Eselsbrücke» befindet sich im «Parkin», dem Skulpturenpark, den Not Vital seiner Heimatgemeinde Sent geschenkt hat. Die Laudatio auf diesen ebenso weltläufigen wie lokal verwurzelten Maler, Skulpteur und Architekten stammt von Giorgia von Albertini, Vitals früherer Stiftungskuratorin. Derweil würdigt Köbi Gantenbein, Präsident der kantonalen Kulturkommission, die heurigen Träger:innen eines bündnerischen Anerkennungs- bzw. Förderpreises. 

Mit dem malerischen Werk eines weiteren Engadiner Künstlers setzt sich Beat Stutzer auseinander. Der im vorigen Jahr verstorbene Jacques Guidon hat ungegenständliche Bilder in Öl oder Acryl oder sogar in Mörtelmasse geschaffen. Er pflegte eine sehr ungestüme, gestische Malweise, bei der nebst dem Pinsel auch der Spachtel und selbst der Besen zum Einsatz kamen. Stutzer charakterisiert die Entwicklung, die Guidons Oeuvre über vier Jahrzehnte hinweg genommen hat.

Wie das Kloster Disentis sich einen neuen alten Hochaltar beschaffte, schildert Pater Urban Affentranger. Der barocke Hochaltar war beim Klosterbrand in der Franzosenzeit 1799 zerstört worden. Ein vollwertiger Ersatz wurde erst in den 1880er Jahren gefunden, als vermehrt barocke Altäre auf den Markt kamen (weil viele Kirchen in neugotischem Stil restauriert wurden). Nach Versuchen im Kanton Schwyz, in Tirol und in Oberbayern konnten die Disentiser Patres einen günstigen Kauf in Niederbayern tätigen. 

Die erste Besprechung im Rezensionsteil gilt dem vom ikg herausgegebenen Buch von Karin Fuchs, Eugen Stuber und Paul Grimm über Johann Coaz, den Pionier des bündnerischen und schweizerischen Forstwesens. Eine kritische Würdigung erfahren sodann auch jene jüngeren Publikationen über Palazzi im Veltlin und in Südbünden bzw. über das Schloss Bothmar in Malans, die Diego Giovanoli zum Hauptautor oder alleinigen Verfasser haben.