Bündner Monatsblatt 3/2025

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Bündner Monatsblatt 3/2025

Auch dieses Jahr wird die Verleihung des Bündner Kulturpreises im Monatsblatt gespiegelt. Empfänger des Bündner Kulturpreises 2025 ist der «Volkssänger» Walter Lietha. Als Festrednerin hatte er sich die Liedermacherin Corin Curschellas gewünscht. Sie blickte anlässlich der Ehrung nicht nur auf seine Karriere zurück, sondern auch auf ihre jahrzehntelange Freundschaft mit dem Musikerkollegen. Die Laudatio ist in der aktuellen Monatsblatt-Ausgabe nachzulesen. Regierungsrat Jon Domenic Parolini und Standespräsidentin Silvia Hofmann betonten an der Kulturpreisfeier die Bedeutung eines vielfältigen kulturellen Lebens für den Kanton Graubünden. Auch ihre Redebeiträge sind im Heft enthalten.

Mit Anerkennungspreisen ausgezeichnet wurden: Martin Cabalzar, Rolf Caflisch, das Cinema Sil Plaz, Begoña Feijoo Fariña, Riikka Läser, Jon Mathieu, Casper Nicca, Dominik Zehnder. Einen Förderpreis erhielten Noemi Adam-Graf, Anita Dachauer, Silvie Noemi Demont, Livia Rita Heim und Cinzia Regensburger.

Der Beitrag von Hubert Foerster befasst sich mit der «Feuertaufe» des Bündner Jägerregiments von Salis am 23. Mai 1800 bei Ragaz. Die Truppe gehörte zu den schweizerischen «Emigrantenregimentern», die im Zweiten Koalitionskrieg, 1798–1802, gegen die Französische Republik kämpften. Sie standen in englischem Sold und unter österreichischem Oberkommando. (Der Ausdruck «Emigranten» bezog sich dabei auf die geflohenen französischen Aristokraten.) Zu den Kriegsschauplätzen gehörten nicht zuletzt Graubünden und die Schweiz.

Das am wenigsten bekannte Emigrantenregiment ist das von Anton von Salis-Marschlins (1732–1812) – einem sonst sehr bekannten General – geführte Bündner Jägerregiment. Es kam am 23. Mai 1800 zum Kampfeinsatz, als die Österreicher versuchten, aus dem Rheintal in Richtung Walen- und Zürichsee durchzubrechen. Der Vorstoss wurde von den Franzosen bei Ragaz zurückgeschlagen. Foersters Beitrag beleuchtet erstmals eingehend das Geschehen: von den beteiligten Truppen und ihrer taktischen Aufstellung über den Gefechtsverlauf und die jeweiligen Verluste bis hin zum Ergebnis.

Martin Heeb widmet sich in seinem Beitrag der Geschichte des Buntpapiers, das häufig zur Ausstattung von Bucheinbänden verwendet wurde. In dem reich bebilderten Artikel legt der Autor besonderes Augenmerk auf die bedeutenden Bestände des Staatsarchivs und der Kantonsbibliothek Graubünden.

Die Details zur Buntpapierherstellung in Graubünden bleiben weitgehend ungewiss. Sicher ist aber: Für lange Zeit bestimmte der einzelne Buchbinder das äussere Erscheinungsbild eines Buches. Die Blütezeit der handwerklichen Buntpapierherstellung lag im 18. Jahrhundert. Kunstvoll gestaltete Kleister-, Brot- und Marmorpapiere waren damals weit verbreitet. Der Niedergang dieser Kunstform setzte Mitte des 19. Jahrhunderts ein. Als künstlerisches Ausdrucksmittel lebt die Buntpapierherstellung jedoch bis heute fort.

In seiner Buchrezension setzt sich Conradin von Planta mit dem Werk von Albert Fischer auseinander. Fischer, der das Archiv der Diözese Chur leitet, beschäftigt sich intensiv mit der Geschichte dieses Bistums. Aus seiner Feder stammt eine zweibändige Bistumsgeschichte, und jüngst hat er einen Band über die Grosspfarrei Tirol-Meran im Vinschgau publiziert, der eine Lücke in der Kirchen- und Landesgeschichte dieses Nachbargebiets schliesst.