Welche Auswirkungen hat eigentlich die 2012 angenommene «Zweitwohnungsinitiative» für den Umgang mit historischer Bausubstanz in Graubünden? Laut dem Ausführungsgesetz ist der Einbau neuer Wohnungen in ortsbildprägenden Bauten erlaubt, auch wenn der Zweitwohnungsanteil schon hoch ist. Hat das zu einem Umbau- und Umnutzungsboom bei alten Häusern geführt? Dass dem so sei, wird aufgrund diverser Beobachtungen und Eindrücke etwa für das Unterengadin angenommen. Mit journalistischem Spürsinn geht Julian Reich der Frage nach, wie stark die alten Häuser und Ställe des Unterengadins schon unter den Druck des investitionssuchenden Kapitals geraten sind.
Zu einer ernsthaften Auseinandersetzung kam es in den 1970er Jahren zwischen der Bündner Zeitung und der Bündner Kantonsregierung. Die Redaktoren sahen durch die vom Grauen Haus erlassenen «Richtlinien für die Information der Öffentlichkeit» die Pressefreiheit bedroht; sie wehrten sich bis vor Bundesgericht. Das dramatische Stück Pressegeschichte wird von Ruedi Haltiner aufgearbeitet.
Neben solchen Themen mit starkem Öffentlichkeitsbezug berücksichtigt das aktuelle Monatsblatt (4/2020) auch die Geschichte des privaten Lebens und der Mentalitäten. Ein «nicht ganz gewöhnliches Poesiealbum» wird von Walter Lerch präsentiert. Dieses Erinnerungsbuch entstand im Frühling 1879 durch Zirkulation unter rund fünfzig Zöglingen der Evangelischen Lehranstalt Schiers.
Wie hat sich das Leben einer jungen Frau in Landquart während der 1930er und 1940er Jahre gestaltet? In Annamaria Hartmanns Erinnerungen werden die Vorkriegs- und Kriegsjahre mit ihren Auswirkungen auf den Alltag wieder lebendig. Fabian Brändle stellt die faszinierenden Aufzeichnungen den BM-LeserInnen vor.
Das Heft 4/2020 wird abgerundet durch eine Buchbesprechung. Kritisch gewürdigt wird eine Quellenedition, die viel Aufmerksamkeit hervorgerufen und einiges zu reden gegeben hat, nämlich die Textausgabe des «ältesten Kochbuchs der Schweiz».
Forschungsprojekte
Sprachräume
2019–2022
Bearb.: Dr. Susanne Oberholzer / Dr. Oscar Eckhardt / MA Noemi Adam Graf / MA Dominique Caglia
Bildungschancen durch Mehrsprachigkeit an romanischsprachigen Volksschulen
Gesellschaftlicher Wandel vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
2024
Bearb.: Dr. Cordula Seger / lic. phil. Flurina Graf
Zusammenarbeit: Prof. Dr. Bernhard Tschofen (Universität Zürich) und Prof. Stefan Forster (ZHAW)
CONVIVENZA – Wissenschaft in der Region Partizipative Zugänge zu neuen Formen des Zusammenlebens im Berggebiet
Transnationalität, Netzwerke und Wissenstransfer
2013–2018, 2021–2022
Bearb.: PD Dr. Jan-Andrea Bernhard / Dr. Silvio Margadant
Zusammenarbeit: Kantonsbibliothek Graubünden
Das Buch in Graubünden. Herkunft, Gebrauch, Funktion, Sammlung und Wirkung von Büchern, Buchsammlungen und Bibliotheken in den Drei Bünden
Der Panixerpass – Geschichte einer Verbindung,
2023
Bearb.: lic. phil. Susanne Peter-Kubli
Der Panixerpass – Geschichte einer Verbindung
Wirtschaftsgeschichte
2018–2022
Bearb.: Dr. phil. Mirella Carbone / Mag. phil Joachim Jung
Der Schmuggel an den Grenzen zwischen Engadin/Bergell und der Provinz Sondrio
Sprachräume
2021–2024
Bearb.: lic. phil. Flurina Graf / Dr. phil. Claudia Cathomas
Zusammenarbeit: Institut für Mehrsprachigkeit der Universität Freiburg und Pädagogische Hochschule Freiburg (IFM)
Die «Diaspora Rumantscha» in der Deutschschweiz: eine Situations- und Bedarfsanalyse
Gesellschaftlicher Wandel vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
2021–2023
Bearb.: Dr. phil. Adolf Collenberg
Die Bündner Parteien auf der Suche nach Identität und Macht 1880–1939
Kulturerbe Graubünden
ab 2022
Bearb.: PD Dr. phil. Conradin von Planta
Zusammenarbeit: Historisches Institut der Universität Bern, Archives de l’Ancien Évêché de Bâle (AAEB), Staatsarchiv Graubünden, Bischöfliches Archiv Chur
Die Edition der Rechnungsbücher von Hochstift und Bistum Chur unter dem Episkopat Ortliebs von Brandis (1458-1491)
Kulturerbe Graubünden
2020–2026
Bearb.: Dr. phil. Adrian Collenberg
Zusammenarbeit: Staatsarchiv Graubünden und Rechtsquellenstiftung des Schweizerischen Juristenvereins
Die Rechtsquellen der Drei Bünde. Bundstags- und Beitagsprotokolle 1567–1797
Kulturerbe Graubünden
Seit 2009
Bearb.: Cornelia Meier / Luzius Hassler / Dr. Robert Grossmann / Stephan Thomas
Unternehmensstrategien und Netzwerke der Emser Werke im Kalten Krieg
Transnationalität, Netzwerke und Wissenstransfer
2018–2021
Bearb.: PhD Sara Roncaglia
Vites. Voci e vini transfrontalieri
Wirtschaftsgeschichte
2022–2025
Bearb.: Florian Hitz
Vom alpinen Freistaat zum Tourismuskanton – Graubündens Transformation von ca. 1780 bis ca. 1880
Sprachräume
2018–2021
Bearb.: MA Noemi Adam-Graf
Zusammenarbeit: Prof. em. Dr. Elvira Glaser, Deutsches Seminar, Universität Zürich, Prof. Dr. Stephan Schmid
Wahrgenommene und gelebte Sprachen- und Dialektvielfalt in Graubünden. Der bündnerische Sprachraum aus wahrnehmungsdialektologischer Sicht
Sprachräume
2021-2024
Bearb.: Dr. phil. Oscar Eckhardt / Dr. phil. Vittorio Dell'Aquila
Zusammenarbeit: Schweizerdeutsches Wörterbuch
Wörterbuch für das Churer Rheintal
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