Un insediamento alpino bleniese nel tardo Medioevo nella Valle di Vals – Eine Blenieser Alpsiedlung des Spätmittelalters im Valsertal
Eine Publikation des Instituts für Kulturforschung Graubünden ikg, Reihe Cultura Alpina (4)
Das Institut für Kulturforschung Graubünden ikg veröffentlicht mit diesem zweisprachig verfassten Buch eine Forschungsarbeit, die als Qualifikationsarbeit an der Universität Basel entstanden und später für den Druck ergänzt und ausgebaut worden ist. Die Autorin, Rachele Pollini-Widmer, ist Mitarbeiterin des Projekts Materiali e documenti ticinesi am Staatsarchiv des Kantons Tessin in Bellinzona.
Weit hinten im Valsertal liegt die Lampertschalp oder Alpe Soreda. Sie gehörte bis in die sechziger Jahre des 20. Jahrhunderts Blenieser Eigentümern. Das Besondere am Kauf dieses weitläufigen Alpgeländes im 15. Jahrhundert durch drei kleine Nachbarschaften im Bleniotal, Castro, Marolta und Ponto Valentino, besteht darin, dass es sich um eine besonders schwierige Alpbewirtschaftung über höchste Bergketten hinweg handelte. Der Erwerb von Alpen durch Gemeinden der Alpensüdseite auf der Nordseite ist für das späte Mittelalter typisch. Zwischen dem 13. und dem 15. Jahrhundert wurden auch im Bergell und anderen Teilen des Kantons, so etwa auch im Oberengadin und im Avers, durch die Bergeller Gemeinden über die Wasserscheide hinweg Gebiete erworben und intensiv alpwirtschaftlich genutzt, zum Teil auch in Form von Maiensäss-Wirtschaft.
Ein ausserordentlich spektakulärer Fall ist die Lampertschalp, die über den Soredapass zwischen Campo Blenio und Vals bestossen werden musste. Jahr für Jahr wurde das Vieh über einen steilen, fast 2800 Meter hohen Pass getrieben und im Spätsommer, sofern der Schnee es zuliess, die Alp auf dem gleichen, langen Weg wieder entladen. Diese Form von Bewirtschaftung zeugt von einem extremen Mangel an Weideland im späten Mittelalter und den folgenden Jahrhunderten. Die teils sogar blutigen Streitigkeiten zwischen den Blenieser Gemeinden um die Alpen in Vals und am Lukmanier belegen auf beeindruckende Weise die Lebensbedingungen und den Existenzkampf in einer Epoche, als die Auswanderung noch keine wirksame Abhilfe für den Bevölkerungsdruck war.
Die Verfasserin konnte sich auf Prospektionsarbeiten des historischen Seminars der Universität Basel stützen, die 1995 unter der Leitung von Prof. Dr. Werner Meyer in Vals durchgeführt wurden. Diese Materialien ergaben eine archäologische Grundlage für die Archivstudien, die dank ungewöhnlich reicher Bestände im Bleniotal überaus fruchtbar ausgefallen sind. Demgegenüber liegt in Graubünden in Archiven nur sehr wenig Material für das Studium der spätmittelalterlichen Alpwirtschaft vor. Die Lampertschalp ist heute noch eine wertvolle Alp und eine von Wanderern geschätzte Kulturlandschaft. Dieses Buch beschreibt einen wesentlichen Teil ihrer Geschichte.
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