Hungerschlaf und Schlangensuppe. Historischer Alltag in alpinen Sagen

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Eine Veröffentlichung des Vereins für Bündner Kulturforschung

Aus wissenschaftlichen zuverlässigen Sagensammlungen des 20. Jahrhunderts, die den schweizerischen Alpenraum abdecken, wurden 90 Texte ausgewählt und in ein der mündlichen Erzählweise angepasstes Hochdeutsch übersetzt. Dies ebnet einen ersten Weg zum Text.

Ausführliche Kommentare rekonstruieren den zum Verständnis der Sagen notwendigen Kulturkontext, welcher in den Erzählungen selber bloss fragmentarisch, verzerrt und verdichtet reflektiert wird. Die Zielsetzung liegt somit in der Erhellung symbolisch verschlüsselter Denkwelten von Menschen, deren biologische Lebensgrundlage während Jahrhunderten chronisch bedroht war: von Naturkatastrophen, Unterernährung, Armut und Krankheit.

Darüber hinaus richtet sich der analytische Blick der Autorin auf die mentale Bewältigung täglicher Arbeitsbelastung von Frauen, Kindern und Männern, auf das soziale Handeln von Menschen untereinander, auf Konflikte und ihre Lösungsmuster, auf Diskriminierung und Solidarität, auf gescheiterte Hoffnungen und Träume.