Tagung "Alpen im Wandel - Literaturen zwischen 1945-1990"

zur Agenda

Der kulturelle Wandel nach 1945 war im mehrsprachigen alpinen Raum Graubündens wie auch in den angrenzenden Regionen enorm:

Eine in weiten Teilen bäuerlich geprägte Gesellschaft erfuhr grundlegende gesellschaftliche, technische, ökonomische und kulturelle Umwälzungen. Zugleich überformte die fortschreitende Touristifizierung dörfliche Strukturen sowie ganze Talschaften und damit das Bild, das sich Ortsansässige, Zugezogene und Reisende davon machten.

Die Tagung fragt danach, wie diese Veränderungen und die damit einhergehenden Grenzerfahrungen innerhalb der deutschen, italienischen und rätoromanischen Literaturen erzählt, diskutiert, verdichtet und überhöht werden. Und sie untersucht, welche Rahmenbedingungen das Schreiben darüber gefördert oder auch beschränkt haben.

Programm / PDF

Donnerstag, 12. Juni 2025
11.00 h: Begrüssung

  • PD Dr. phil. Irmgard Wirtz | Leiterin des Schweizerischen Literaturarchivs (SLA)


11.15 h: Einführung

  • Dr. phil. Cordula Seger | Institut für Kulturforschung Graubünden (ikg)

  • Prof. Dr. Rico Valär | Universität Zürich


11.30–13.00 h: Aneignung und Überschreibung des alpinen Raums

  • Verschränkte Imaginationen: Männlichkeit, Alpinismus und Kolonialität in der Schweiz: Prof. Dr. Patricia Purtschert | Universität Bern

  • Fremd und Eigen – Wahrnehmungen im Wandel: M.A. Michael D. Schmid | Universität Zürich

  • Der Regionalkrimi – vom Solitär zur Serie: Dr. phil. Thomas Barfuss | Institut für Kulturforschung Graubünden


13.15 h: Mittagessen im Bistrot l’esprit nouveau

14.30–16.00 h: Grenzerfahrungen im Entwurf von Weiblichkeiten und Männlichkeiten

  • Literarische Leitmotive der Migration in Maria Colombo, Erica Pedretti, Sepp Mall und Joseph Zoderer: Prof. Dr. Barbara Siller | University College Cork

  • Alice Ceresa – Distanz gewinnen: M.A. Paola De Piante Vicin | Universität Zürich

  • Der Bauer als Antiheld – zum Entwurf von Männlichkeiten: Prof. Dr. Toni Tholen | Universität Hildesheim


Kaffeepause

16.30–18.15 h: Workshops zu Nachlässen des Schweizerischen Literaturarchivs mit Bezug zu Graubünden Alice Ceresa, Mariella Mehr, Erica Pedretti, Gian Pedretti, Hendri Spescha u.a.

  • mit Dr. phil. Claudia Cathomas, Dr. phil. Ilaria Macera, Dr. phil. Joanna Nowotny, Dr. phil. Moritz Wagner und weiteren Mitarbeitenden SLA


18.15–19.15 h: Apéro Riche im Bistrot l’esprit nouveau

19.30–21.00 h: Soirée littéraire

  • Drei Autor:innen, Flurina Badel, Romana Ganzoni und Andrea Paganini, die auf Italienisch, Rätoromanisch und Deutsch von und zu Graubünden schreiben, sprechen über aktuelle Themen und Produktionsbedingungen der Bündner Literaturen und stellen Bezüge her zu Autor:innen der Nachkriegsgeneration, deren Nachlässe sich im Schweizerischen Literaturarchiv befinden.

    Moderation: Ilaria Macera, Rico Valär


Freitag, 13. Juni 2025

09.30–11.00 h: Für wen schreiben – Leserinnen, Literaturförderung, Medien, Verlage

  • Literaturförderung, Rezeption und Medien: Dr. phil. Cordula Seger | Institut für Kulturforschung Graubünden und Prof. Dr. Rico Valär | Universität Zürich

  • «...la lutte, sur le terrain, est dure» – Übersetzungen aus dem Rätoromanischen 1960–1980: Dr. phil. Annetta Ganzoni | Chesa Planta Samedan

  • Dolomitenladinische Literatur der Nachkriegszeit – Rahmenbedingungen und Erneuerung: Mag.a Rut Bernardi | Freie Universität Bozen


Kaffeepause

11.30–13.00 h: Widerspenstige Idyllen

  • Viel Lärm in Trun – lokale und nationale Rezeption von Hendri Speschas Hörspiel aus dem Arbeitermilieu: Dr. phil. Claudia Cathomas | Schweizerisches Literaturarchiv

  • «Zu Geborgenheit verdammt» – die Stube als Schauplatz des Wandels: M.A. Laura Pfister | Universität Zürich

  • Die Alpen im Anthropozän: Prof. Dr. Boris Previšić | Urner Institut Kulturen der Alpen / Universität Luzern


Verabschiedung und kleine Stärkung

Bern, Schweiz. Literaturarchiv

Hallwylstrasse 15