Eine Publikation des Instituts für Kulturforschung Graubünden
Der 1865 vom St. Galler Kaufmann Johann Jakob Weilenmann und Gefährten erstmals bestiegene Piz Buin (3’312 m) ist nicht nur einer der höchsten Gipfel der Silvretta, sondern mit Sicherheit auch der meistbeschriebene. Das liegt an der Aufmerksamkeit, die ihm früh schon als höchster Erhebung Vorarlbergs entgegengebracht wurde, wie auch an seiner prominenten Grenzlage zwischen Österreich und der Schweiz und wohl auch am Wohlklang seines romanischen Namens – denn wer würde schon Hotels oder Sonnencremes nach einer ‚Ochsenspitze‘ benennen?
Die von Bernhard Tschofen zusammengestellte und kommentiere Anthologie versammelt Texte aus 150 Jahren. Ihr Spektrum lässt den Piz Buin als beispielhaften Gipfel erkennen, denn in ihnen spiegeln sich die Alpenbegeisterung und die Entwicklung der bergsteigerischen Praxis in all ihren Facetten. Die ausgewählten Beiträge reichen von den heldenhaften Berichten der ersten Besteiger über die augenzwinkernd mitgeteilten Abenteuer verrückter Engländer und schwärmerische Schilderungen alpinen Erlebens bis zum Heftchenroman. Sie umfassen aber auch bislang kaum bekannte Zeugnisse von Widerstandskämpfern und Verfolgten des Nationalsozialismus sowie zeitgenössische Texte.