Eine Publikation des Instituts für Kulturforschung Graubünden ikg
Im politischen Selbstverständnis der Schweizerinnen und Schweizer spielen Gemeinden eine tragende Rolle. Schon die kleinsten Einheiten im Staatsaufbau verfügen bei uns über substantielle Gestaltungsmöglichkeiten. Dies gilt noch verstärkt für Graubünden, wo Gemeindeautonomie von jeher gross geschrieben wird. Die Rolle der Gemeinden und die kantonale Gebietseinteilung sind wichtige Bündner Themen, «Dauerbrenner» im Bergkanton – und heute wieder besonders aktuell. Im Lauf der Geschichte hat sich das bündnerische Gemeindewesen auf mehreren Ebenen verwirklicht. Es hat territoriale Einheiten nicht nur lokalen, sondern auch regionalen Zuschnitts geschaffen. Diese Gemeinden hatten je nachdem wirtschaftliche, kirchliche oder gerichtliche Funktionen. Doch um die Mitte des 19. Jahrhunderts kam es zu einer Art Entgleisung. Die Gebietsgliederung von 1851 schuf viele Gemeinden, die zu klein waren, um noch voll funktionsfähig zu sein. Und seither wird die Tradition der Gemeindeautonomie durch immer komplexere Aufgaben herausgefordert. Welche Aufgaben sollen die Bündner Gemeinden (auch) in Zukunft wahrnehmen? Was für einen Umfang sollen sie (mindestens) haben? Wie wird das Kantonsgebiet am zweckmässigsten eingeteilt? Das Institut für Kulturforschung Graubünden ikg lud neun Geschichtsforscher/innen sowie Rechts- und Verwaltungswissenschaftler ein, um diese aktuellen, historischen und zeitlosen Fragen zu diskutieren. Entstanden ist ein vielschichtiges Buch, das sich an alle politisch und geschichtlich interessierten Staatsbürger/innen Graubündens und der Schweiz richtet.