Die Diaspora rumantscha in der Deutschschweiz Eine Situations- und Bedarfsanalyse - Fokus Familien
Ein Kooperationsprojekt mit dem Wissenschaftlichen Kompetenzzentrum für Mehrsprachigkeit der Universität Freiburg (KFM) im Auftrag des Bundesamtes für Kultur (BAK)
Dr. Claudia Cathomas, lic. phil. Flurina Graf
Zwei Drittel aller Rätoromaninnen und Rätoromanen leben ausserhalb des rätoromanischen Sprachgebiets. Damit das Rätoromanische erhalten werden kann, ist es also wichtig, dass auch die Sprecher:innen in der Diaspora die Sprache an ihre Kinder weitergeben. Wie das geschieht, welche Faktoren die Sprachweitergabe fördern, welche sie eher behindern und welche Herausforderungen und Bedürfnisse sich bei Eltern, Jugendlichen und Betreiber:innen von rätoromanischen Bildungs-, Betreuungs- und Freizeitangeboten für Kinder und Jugendliche zeigen, hat das Forschungsprojekt «Diaspora rumantscha in der Deutschschweiz» untersucht. Dazu wurden in drei Orten der rätoromanischen Diaspora (Chur, Zürich und Bern) bestehende Angebote besucht und Interviews mit den Verantwortlichen, Lehr- und Betreuungspersonen, Eltern und Jugendlichen geführt. Dabei wurden Aspekte wie Sprachverwendung, Sprachkompetenzen, Spracheinstellungen und Sprachpraktiken untersucht. Die Erhebungen brachten wichtige Erkenntnisse für die Gestaltung neuer Angebote sowie für weitere Forschungsdesiderate hervor.
Es zeigt sich, dass insbesondere Bedarf an niederschwelligen Angeboten für Kleinkinder und ihre Familien besteht. Des Weiteren lassen erste Daten auf noch unerkanntes und unerforschtes Potenzial von sogenannten New Speakern schliessen und deutlich wurde zudem, wie wenig bisher die Perspektive des Kindes im Fokus der Untersuchungen stand.
Medienecho
Beitrag im Regionaljournal Graubünden, Radio SRF 1 vom 4. Februar 2025
