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Das Institut für Kulturforschung Graubünden bietet interessierten Lokalhistorikerinnen und Genealogen die Gelegenheit, ihr Wissen in das Projekt «Hexenverfolgung in Graubünden» einfliessen zu lassen. Hexenprozesse gab es vermutlich in allen 48 Gerichtsgemeinden des alten Dreibündestaats. Doch nur aus einem Teil der Gemeinden sind Prozessakten erhalten. Für die übrigen Gemeinden müssen Hinweise auf allfällige Prozesse in anderen Quellen gesucht werden. Die detaillierte Analyse der Vorgänge in einer Gemeinde erfordert zudem genaue Kenntnisse der lokalen Geschichte, Familien und Personen. Wie können Sie mithelfen? Lesen Sie weiter unter ...
Pünktlich zum Jubiläum 500 Jahre Bundsbrief ist der Atlas zur Geschichte Graubündens gefeiert worden. Anlässlich der Vernissage im Theater in Chur ist Regierungspräsident Jan Domenic Parolini das Werk durch die Projektleiterin Karin Fuchs offiziell übergeben worden.
Am 16. August fand im vollbesetzten «Sunny Corner» im Waldhaus in Sils/Segl die Engadiner Vernissage der Publikation «Grenz-Erfahrungen. Schmuggel und Flüchtlingsbewegungen im Fextal und Bergell 1930–1948» statt. Im Zwiegespräch beleuchteten die Autorin Mirella Carbone und der Autor Joachim Jung verschiedene Perspektiven auf das Geschehen rund um die Grenzen vor und während des Zweiten Weltkriegs: jene der Grenzwächter, der Schmuggler, der Flüchtenden und der Ortsansässigen. Mit Maria Godly sass eine der betagten Zeitzeug:innen gar im Publikum und führte allen persönlich vor Augen, wie wichtig es ist, das Wissen einer älteren Generation für die Nachwelt zu bewahren.
Vortrag von Christian Ruch in Zernez, 25. Juni 2024 Zur Veranstaltung im Auditorium «Schlossstall» des Nationalpark-Besucherzentrums in Zernez, zu der das Archiv cultural Engiadina Bassa (ACEB) eingeladen hatte, kamen rund fünfzig Besucher/innen aus der Region. Jon Duri Tratschin vom ACEB führte den Referenten Christian Ruch ein. Dessen Vortrag beruhte auf seinem 2023 vom ikg herausgegebenen Buch «Graubünden und der Zweite Weltkrieg», das wiederum die Frucht eines beim ikg durchgeführten Forschungsprojekts darstellt. In freier Rede erzählte Christian Ruch von den Herausforderungen, mit denen der Schweizer Grenzkanton Graubünden, im Besonderen aber auch das Engadin, seinerzeit konfrontiert war – Herausforderungen etwa in den Bereichen Neutralitätspolitik, Landesversorgung, Internierung alliierter Soldaten, Grenzübertritte von Flüchtlingen. Auf den Vortrag folgte eine lange Fragerunde und Diskussion, in der sich Kindheitserinnerungen von Zeitzeuginnen wie auch das lebhafte Interesse der jüngeren Generationen äusserten.
Bündner Monatsblatt 2/2024 Die Ausgabe 2/2024 des Bündner Monatsblatts enthält Beiträge - zur «Eisenkirche in Roveredo», einem Paradebeispiel für englisches Baukulturerbe in der Schweiz - zum Wirken von Bündner Zuckerbäckern in der französischen Hafenstadt La Rochelle am Atlantik, von ca. 1750 bis 1960 - zum Schicksal von Arnold Hänz aus Zuoz, der in den 1940er Jahren in Zürich eine Broschüre über seinen «Kampf um die Existenz» veröffentlichte.
Im festlichen Turmsaal der Hofkellerei in Chur fand nach der Mitgliedersammlung des Vereins für Kulturforschung Graubünden vom 14. Juni die Vernissage der Publikation «GrenzErfahrungen. Schmuggel und Flüchtlingsbewegungen im Fextal und Bergell 1930–1948» statt. Die von Mirella Carbone und Joachim Jung im Rahmen des ikg erarbeitete und beim Verlag Hier und Jetzt erschienene Publikation beleuchtet mittels neuer Quellen und vieler Zeitzeug:innenberichte den Grenzverkehr zwischen Oberengadin und Bergell mit der Provinz Sondrio. Steht erst der Warenschmuggel im Fokus, so befassen sich die Autor:innen ab 1943 insbesondere mit den Schicksalen der Flüchtenden, die in der Schweiz Schutz vor dem faschistischen Terror suchten. Gerahmt wurde der Vortrag durch Lieder über Schmuggler und Migrantinnen, vorgetragen von der Sängerin Martina Hug. Beim Partisanenlied «Bella ciao» schliesslich stimmte der ganze Saal mit ein.
Das von Susanne Peter-Kubli im Rahmen des ikg erarbeitete Buch zum «Panixer – Pass Pigniu. Ein Verkehrsweg als Angelpunkt in der Wirtschafts- und Kulturgeschichte zwischen Glarus und der Surselva» feierte passend zum Thema gleich zweimal Vernissage: zuerst in der Landesbibliothek Glarus und dann, am 13. Juni, im Museum Regiunal in Ilanz. In Glarus begrüsste erst Rolf Kamm, Präsident des Historischen Vereins des Kantons Glarus die Anwesenden. Dann führte Oscar Eckhardt von Seiten ikg ins Buch ein, bevor die Autorin selbst spannende Einblicke in ihr Werk bot. In Ilanz sprachen neben Susanne Peter-Kubli unter anderen Theo Haas, ehemaliger Präsident der Bürgergemeinde Domat/Ems. Auch Arnold Spescha ergriff das Wort, der die Arbeit mit angeregt hatte. Und dann wartete im schönen Museumsgarten ein reicher Apéro auf die Anwesenden.
Das vom ikg organisierte Wissenschaftscafé vom 5. Juni im Hotel Stern in Chur widmete sich der Medizingeschichte und Medizin im alpinen Raum. Für die Academia Raetica, welche die Veranstaltungsreihe «Wissenschaftscafé Graubünden» koordiniert, begrüsste Barbara Haller-Rupf das Publikum. Die Moderation des Gesprächsabends lag bei Oscar Eckhardt vom ikg. Sora Florentina Camartin berichtete in oftmals bewegender Weise vom Wirken ihrer Mutter als Hebamme und Notfallhelferin in der Surselva. Martin Tomaschett erzählte aus der Geschichte der in Trun seit 1850 bestehenden Landarztpraxis, wobei er für die letzten drei Jahrzehnte aus eigener Erfahrung schöpfen kann. Loretta Seglias gab Einblicke in ihr im Rahmen des ikg durchgeführtes medizinhistorisches Forschungsprojekt, das sich auf die Mithilfe vieler lokaler Gewährsleute stützt.
In Ilanz, einem der historischen Tagungsorte der Drei Bünde, wo ja auch der Bundsbrief von 1524 entstand, hat am 1./2. Juni der erste von sieben Jubiläums-Bundstagen 2024 stattgefunden. Auf den offiziellen Teil mit dem Festumzug und den Festansprachen folgten eine eindrückliche Freilichtinszenierung im Museumsgarten, mannigfache musikalische und tänzerische Darbietungen auf Plätzen und in Sälen sowie faszinierende kunsthandwerkliche Präsentationen an den Ständen in den Gassen; das Ganze stimmig abgerundet von einem interessanten Ausstellungs- und Vortragsangebot. Als Ehrengäste im Festumzug mitspaziert sind auch Mitglieder des ikg: die Institutsleiterin Cordula Seger, die Historikerin Karin Fuchs, der Historiker Florian Hitz und aus den Gremien der Kulturforschung die Vereinsvorständin Sonja Halser-Stupf, die Regionalräte Reto Weiss und Christoph Luzi und natürlich die ikg-Stiftungsrätin und Bundstag-Projektleiterin Ursina Jecklin, die als erste Frau seit 500 Jahren einen Bundstag eröffnet hat.
Am 22. März fand in Schaan die Verleihung des Schutzwaldpreises 2024 statt. Den Jurypreis erhielt die von Jürg Hassler und Sandro Krättli (Amt für Wald und Naturgefahren) initiierte vielschichtige Aufarbeitung rund um den Bündner Forstingenieur Johann Wilhelm Coaz und dessen Verdienste im Bereich des Schutzwalds und weit darüber hinaus. Ein zentraler Baustein dieser Aufarbeitung ist das vom ikg verantwortete Buch «Nutzen und schützen. Johann Coaz (1822–1918) der Wald und die Anfänge der schweizerischen Umweltpolitik». Das ikg freut sich mit Jürg Hassler und Sandro Krättli über diese Auszeichnung!
Stipendium im Literaturarchiv: Wie jedes Jahr schreibt der Verein zur Förderung des Schweizerischen Literaturarchivs Stipendien aus, die es interessierten Studierenden erlauben, wertvolle Einblicke in die Arbeit des Literaturarchivs zu gewinnen. Wieder einmal gibt es einen Bestand, für den ein Vorwissen des Rätoromanischen sinnvoll (wenn auch nicht zwingend nötig) wäre.
Das Bündner Monatsblatt 1/2024 ist erschienen. Im Zentrum stehen drei Themen: Rico F. Valär gibt darin «Einblicke in Leben und Werk einer Bündner Pionierin». Clementina Gilly, die Engadiner Dichterin, Übersetzerin und Publizistin. «Helden im Pulverdampf», so betitelt Martin Heeb seinen Beitrag über den Gebrauch von Geschichtsmythen am Eidgenössischen Schützenfest 1842 in Chur. Der dritte Artikel in diesem Monatsblatt führt uns in die Zeit der Bündner Wirren zurück. Parteienhader und konfessionelle Gegensätze spalteten und erschütterten die Drei Bünde zwischen 1618 und 1639.
Die «Mitteilungen 2024» sind erschienen. In unserer jährlichen Publikation stellen wir Projekte, Internas aus dem Institut und andere Themen, die uns beschäftigen, den Mitgliedern vor. Mitglieder bekommen von uns eine gedruckte Fassung des Mitteilungsblattes.
Christian Ruch hat in Samedan am 9.2.2024 und an der Historischen Gesellschaft in Chur am 6.2.2024 zum Thema «Alltag im Zweiten Weltkrieg in Graubünden referiert». An beiden Orten zeigte sich das Publikum begeistert von der Fachkenntnis des Referenten und von seiner Art, die Informationen weiterzugeben. Wer die Vorträge verpasst hat, kann natürlich auch das Buch von Christian Ruch zum Thema lesen.
Agenda
Reihe «Literaturwissenschaft»: Diamanten auf Parsenn. Die frühen Jahre des Bündner Krimis
Präsentation des "Atlas zur Geschichte Graubündens (1524 - 2024)"
Forum Graubünden Cultura 2024 - Save-the-date
Reihe «Kultur forscht»: Das Engadin im Blick der Literatur
Aktuelle Forschungsprojekte
Der Panixerpass – Geschichte einer Verbindung,
2023
Bearb.: lic. phil. Susanne Peter-Kubli
Der Panixerpass – Geschichte einer Verbindung
Sprachräume
2021–2024
Bearb.: lic. phil. Flurina Graf / Dr. phil. Claudia Cathomas
Zusammenarbeit: Institut für Mehrsprachigkeit der Universität Freiburg und Pädagogische Hochschule Freiburg (IFM)
Die «Diaspora Rumantscha» in der Deutschschweiz: eine Situations- und Bedarfsanalyse
Gesellschaftlicher Wandel vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
2021–2025
Bearb.: Dr. phil. Cordula Seger / Prof. Dr. Rico Valär / Dr. phil. Anetta Ganzoni
Zusammenarbeit: Romanisches Seminar der Universität Zürich / Schweizerisches Literaturarchiv (SLA)
Ein Erfahrungsraum – drei Literaturen. Lektüren des Umbruchs in Graubünden nach 1945
Kulturerbe Graubünden
2020–2024
Bearb.: Dr. Karin Fuchs (PL) und viele andere
Atlas zur Geschichte Graubündens 1524–2024
Mobilitäten, Gesellschaftlicher Wandel vom 19. Jahrhundert bis zur Gegenwart
2023–2025
Bearb.: Dr. Simon Bundi, Projektleiter; PD Dr. Christoph Maria Merki; MA Isabelle Fehlmann; MA Lukas Oechslin
100 Jahre Motorisierung in Graubünden
Sprachräume
2019–2023
Bearb.: lic. phil. Flurina Graf / M. A. Dominique Caglia / Katarzyna Ke
Zusammenarbeit: Pädagogische Hochschule Graubünden