Gutsherren, Rebmeister und Tagelöhner – Diskurse, Krisen und Fördermassnahmen im Bündner Weinbau 1750–1950
Das Forschungsprojekt konzentriert sich insbesondere auf sozial- und arbeitsgeschichtliche Fragen. Nach einer Besprechung der verschiedenen kirchlichen Institutionen mit Bezug zum Weinbau (Bischof, Domkapitel, Klöster) werden als weltliche Gutsherren im Besonderen die Besitzer des Schlosses Baldenstein (Domleschg), jene des Schlosses Salenegg (Bündner Herrschaft) und die Churer Ratsherrenfamilie von Tscharner untersucht. Von besonderem Interesse ist dabei auch die Produktion und der Handel mit Veltlinerwein, wozu die von Salis als Besitzer zahlreicher Weingüter in den Untertanenlanden (bis 1797) besprochen werden. Die Untersuchung versucht aufzuzeigen, wie die traditionellen Gutsherren organisiert waren und wie sie mit (temporär) angestellten Rebmeistern und Tagelöhnern operierten. Von Relevanz ist dabei auch die Diskursanalyse in den Ende 18. Jh. entstandenen ökonomischen Gesellschaften. In einem Ausblick wird zuletzt nach den tatsächlich realisierten Vorschlägen dieses Diskurses gefragt, worunter beispielsweise die Einrichtung des kantonalen Weinbaukommissariatsoder die Gründung der landwirtschaftlichen Schule Plantahof zu zählen sind.