Dr. phil. Loretta Seglias
Freischaffende HistorikerinGeschichtspunkte GmbH
Gesundheit und Krankheit sind Teil unseres Lebens. In den letzten Jahrzehnten hat sich die medizinische Versorgung stark verändert. Das interessiert auch die Geschichtsforschung. Einzelne Themen, Institutionen und Regionen standen bereits im Fokus historischer Forschung, andere weniger. Das Forschungsprojekt «Medizingeschichte in Graubünden» möchte mit drei Mikrostudien mithelfen, Lücken zu schliessen und noch nicht gestellte Forschungsfragen zu beantworten. Alle drei Mikrostudien werden partizipativ erarbeitet, das heisst gemeinsam mit interessierten Bürgerinnen und Bürgern, die ihre Erfahrungen und Interessen als Co-Forschende aktiv einbringen können.
1) Medizin im Dorf stellt die Frage nach den Entwicklungen der medizinischen Versorgung in den Tälern und Gemeinden. Dazu zählt auch das volksmedizinische Wissen, das unter anderem mit Methoden der Oral History untersucht wird. Konkrete Fragen, denen das Projekt Medizin im Dorf nachgehen möchte, lauten zum Beispiel: Welche Menschen im Dorf waren Ansprechpersonen, wenn es um Gesundheit und Krankheit ging? Welche Erinnerungen an Ereignisse, bei denen medizinische Versorgung wichtig war, sind noch vorhanden? Wir starten im Frühling 2023 in der Surselva. Weitere Informationen finden Sie hier.
2) Familienrezepte und ihre Geschichten: Diese Mikrostudie sammelt volksmedizinisches Wissen und setzt dieses in seinen Entstehungs- oder Überlieferungskontext. Wir suchen Wissen über Familienrezepte, Kräuter, Salben und Tinkturen, die in Familien von Generation zu Generation weitergereicht wurden. Die Mikrostudie Familienrezepte und ihre Geschichten ergänzt die Mikrostudie zur Medizin im Dorf (im Aufbau).
3) Gesundheitstourismus im Engadin nutzt bereits bestehende, grössere Bestände des Kulturarchivs Oberengadin. Ausgehend von den ersten Heilbädern wird die Entwicklung bis zum heutigen «Wellness»-Tourismus in den Blick genommen. Die Mikrostudie ergänzt die bestehende Forschung zu Heilbädern in anderen Teilen Graubündens und schliesst eine geografische Forschungslücke (im Aufbau).
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