Grüsse aus Rhäzüns. Ansichten und Einsichten.
Herausgegeben vom Institut für Kulturforschung Graubünden und vom Kulturarchiv Rhäzüns
In den Jahren um 1900 etablierte sich die Ansichtskarte in ganz Europa als populäres Kommunikationsmedium. Sie diente nicht nur den Touristen zur Vermittlung von Grussbotschaften, sondern insbesondere auch den «kleinen Leuten» als kostengünstiges Verständigungsmittel über grössere Distanzen hinweg. Fast jedes Dorf in der Schweiz verfügte in den ersten Jahrzehnten des 20. Jahrhunderts über eine Palette an Ansichtskarten mit verschiedenen, meist kanonisierten Bildmotiven.
Anhand einer umfangreichen Kartensammlung aus Rhäzüns zeigt das Buch exemplarisch, wie im lokalen Raum einer landwirtschaftlich-gewerblich geprägten Bündner Gemeinde repräsentative Ortsdarstellungen geschaffen und weiterverbreitet wurden. Wilde Natur, historische Gemäuer und dörfliche Beschaulichkeit gehörten dabei zum elementaren Bildstoff. In der heutigen Retrospektive bieten die alten Ansichten ergiebiges Anschauungsmaterial zu kulturhistorischen Einsichten. Zudem bringt das digitale Zeitalter mittlerweile auch imposante Ortsaufnahmen ausserhalb des klassischen Ansichtskartenformats und -stils hervor.